Virtueller Wahnsinn – mein Leben im Internet, KJT Dortmund

Eigenproduktion des Kinder- und Jugendtheater Dortmund
Im Rahmen einer Stückentwicklung entsteht eine Szenencollage, in die choreografische Elemente und assoziative Bilder einfließen:

  • Gestern sah ich mir Schuhe bei eBay an, heute öffnete ich Facebook und unten rechts im Bildschirm öffnete sich ein Fenster… mit diesen Schuhen.
  • Der Fernseher merkt sich, welche Filme ich liebe. Im Internet illegal einen Film angeschaut. Unten rechts wieder dieses Fenster. Halbnackte Frau scheint mit mir zu chatten: „Hi, Bock aufn bisschen Spaß? Bin Caro, aus Dortmund!“
  • E-Mails gecheckt, auf der Startseite von GMX das Wetter aus Dortmund. Woher wissen sie, wo ich bin?

Bühnenakteure
Anna-Sophia Backhaus, Annika Linde, Annika Müller, Celvin Little, Christoph Stuhlmann, Conny Wierling, Dennis Grahl, Fatima Talalini, Hannah Burczyk, Laura Kühne, Nadine Bobeth, Rieke Spindeldreher, Ryan Woolston, Sandy Chwastek, Sarah Guttner. Sarah Neuwirth. Saskia Rademacher

Leitung
David Beyer

Mitarbeit
Christine Köck

Spieltermin beim Unruh®-Festival 2012
29. Juni, 15:30 Uhr, Casa, Schauspiel Essen

Weitere Spieltermine
13. Januar, 18:00 Uhr, Kinder- und Jugendtheater Dortmund
15. Januar, 18:00 Uhr, Kinder- und Jugendtheater Dortmund
18., Januar, 18:00 Uhr, Kinder- und Jugendtheater Dortmund
20. Januar, 18:00 Uhr, Kinder- und Jugendtheater Dortmund
22. Januar, 18:00 Uhr, Kinder- und Jugendtheater Dortmund
02. März, 18:00 Uhr, Kinder- und Jugendtheater Dortmund
03. März, 18:00 Uhr, Kinder- und Jugendtheater Dortmund

Links
Stückbeschreibung auf der Homepage des KJT Dortmund
Virtueller Wahnsinn – Mein Leben im Internet“ (Kulturkenner, 03. Januar 2012)
Virtueller Wahnsinn im KJT“ (WAZ, 12. Januar 2012)
Virtueller Wahnsinn“ (Lokalkompass, 13. Januar 2012)
Die Sehnsucht der Teenager“ (WAZ, 16. Januar 2012)

Presse
„Was diese Omnipräsenz gerade mit jenen macht, die schon in das digitale Zeitalter geboren wurden, thematisiert das Stück „Virtueller Wahnsinn – Mein Leben im Internet“, das jetzt im Kinder- und Jugendtheater seine Uraufführung feierte. Geschrieben und gespielt von Jugendlichen selbst.“ (Westfälische Rundschau)

„Monatelang haben David Beyer, der mit dem Stück sein Regiedebüt feiert, und Theaterpädagogin Christine Köck mit 17 Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren gesprochen, über das Internet und was es für sie bedeutet. Herausgekommen sind lose verknüpfte Szenen und Monologe, allesamt von den Jugendlichen selbst geschrieben. Da ist zum Beispiel ein Mädchen, sehr schlank, sehr intensiv, das „meine kranke Individualität Eurer Normalität“ gegenüber bevorzugt. Es hat aufgehört zu essen – und findet im Internet Gleichgesinnte, die ihr Schutz bieten und sie auf ihrem schrecklichen Weg ermutigen. „Irgendwann werde ich vielleicht irgendwie perfekt sein“, flüstert sie. Worte, die sich einbrennen. Viele der Szenen offenbaren eine tiefe Sehnsucht nach Anerkennung, Wärme, Gemeinschaft – deren Erfüllung die Jugendlichen im Internet erhoffen.“ (Westfälische Rundschau)

„Die Worte unterstützt Regisseur Beyer durch teils berührende, teils kraftvolle Choreographien und einfache, aber wirkungsvolle Bilder – und sorgt so für einen guten Fluss des Stücks. Die Jugendlichen beeindrucken durch ihre Authentizität, Kraft und Leidenschaft, vor allem aber durch ihre Persönlichkeiten. Das Stück gibt keine Antworten. Aber es wirft kritische Fragen auf, regt zur bewussten Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten in der virtuellen Welt, vor allem aber mit unseren Mitmenschen an – und das ist schon sehr viel.“ (Westfälische Rundschau)

„Das Ensemble folgt streng dem chorischen Prinzip. Alle sind immer auf der Bühne. Ihr Spiel ist erfreulich körperbetont. Theater und Tanz verschmelzen zu einem Ausdruck. Das hier ist ein ganz neues Stück und nichts davon ist irgendwo schon niedergeschrieben gewesen. Alle Szenen sind von der Gruppe selber entworfen, geschrieben, choreographiert, geprobt und nun gespielt. […] Das Projekt Virtueller Wahnsinn wurde geleitet von Regisseur David Beyer und Theaterpädagogin Christine Köck.“ (2010LAb.tv)

„Ungeschönt ehrlich muten die Jugendlichen den Zuschauern ihre Sicht der heutigen Welt zu. „Wohin? Wohin in diesem Leben?“ Sie reden nicht nur von Sinnfragen, sie stellen sie auch. Und das kann man hier als Zuschauer eben nicht ganz einfach als Pubertät verbuchen und damit fein eingehegt zur Seite stellen. Man wird endlich einmal direkt konfrontiert mit der schwierigen Selbstbestimmung, weil Tabufragen nach Selbstmord und Sexualität hier einen Platz bekommen.“ (2010LAb.tv)

„Wenn man auf Facebook etwas mag, dann ist man geneigt, den Like Button anzuklicken. Das verbindet das Ensemble mit Klaas & Bodybangers Electro House Track „I like“. Wenn man sich das Video zum Track auf Youtube reinzieht, bekommt man annähernd eine Idee von dem Druck der Bilder, denen viele Jugendliche heute ganz selbstverständlich ausgesetzt sind. Aufgesexte, geile Musikvideos im Netz mit ultra extrovertierten, jungen, wenig bekleideten Frauen und coolen Fotografen scheinen dort die Normalität zu sein, an denen sich die Nutzer orientieren. Tun sie das? Das junge Ensemble wählt zu dem Song einen ganz eigenwilligen gestalterischen Umgang. Es sind diese Sequenzen zwischen den Spielszenen, die den Handytanz vom Anfang wieder aufnehmen und eine selbstironische Ich-Telefoniere-Ich-Fotografiere-Ich-Simse-Ich-Filme-Choreographie zeigen. Digitale Gesten aus dem Alltag werden hier zum Tanz.“ (2010LAb.tv)

„Leider wird dieser Abend nur noch wenige Male gezeigt. Dieses Projekt des Kinder- und Jugendtheaters Dortmund verdient viele Zuschauer und erfüllt ohne Probleme den Anspruch, auch ein abendfüllendes erwachsenes Publikum in berührender Art und Weise anzusprechen.“ (2010LAb.tv)